MIT HERZ, HAND UND VERSTAND – DEMOKRATISCHES LEBEN IM SAUERLAND
Sonderausstellung
Juli 2024 – Oktober 2025
Sauerland-Museum Arnsberg
Ausstellungsgestaltung
Die Ausstellung »Mit Herz, Hand und Verstand – Demokratisches Leben im Sauerland« zeigt, wie sich das demokratische Leben in der Region in den letzten hundert Jahren verändert hat. Im Mittelpunkt steht nicht die reine Vermittlung historischer Fakten, sondern das aktive Mitdenken, Mitfühlen und Mitgestalten. Demokratie wird dabei in ihrer ganzen Vielschichtigkeit sichtbar, hörbar und greifbar gemacht.
Das Gestaltungskonzept übersetzt diese Entwicklung in Raum, Farbe und Form. Zu Beginn ist der Ausstellungsraum noch reduziert und ruhig, im Verlauf wird er offener, farbiger und vielfältiger. So entsteht eine sichtbare Bewegung »von weiß zu bunt« – ein Sinnbild für den Weg zu mehr Freiheit, Vielfalt und Teilhabe.
Zentrale gestalterische Elemente sind modulare Rahmenstrukturen, die an die Bestandswände angedockt sind. Sie gliedern die einzelnen Kapitel und bilden so Zonen, die unterschiedliche Bereiche der Auseinandersetzung ermöglichen.
Sie eröffnen Raum für Information, Interaktion und Austausch. Besucher:innen bewegen sich durch eine räumliche Inszenierung, die sie immer wieder aktiv einbezieht und dazu einlädt, Demokratie als gemeinsames Projekt zu begreifen.
In einzelnen Themeninseln werden mithilfe typischer Objekte aus den Lebensbereichen Religion, Freizeit, Kleidung, Wohnen und Medien die Schwerpunktjahre 1925, 1975 und 2025 visualisiert, um ein umfassendes Bild der historischen Entwicklung zu zeichnen.
Ein wichtiger Teil der Ausstellung sind die interaktiven und partizipativen Formate. Eine Stempelrallye vermittelt besonders Familien auf spielerische Weise, wie Demokratie im Alltag funktioniert. Eine große Murmelbahn veranschaulicht die Wege und Umwege der kommunalen Neugliederung und macht politische Prozesse greifbar.
In der Station »Handtaschen als Zeitzeuginnen« können Besucher:innen Objekte aus verschiedenen Jahrzehnten entdecken. Durch das Scannen von Barcodes erfahren sie mehr über persönliche Geschichten und die Veränderungen von Lebensstilen im Laufe der Zeit.
Analoge und digitale Abstimmstationen greifen das Prinzip demokratischer Meinungsbildung auf und machen die Ausstellung zu einem Ort des aktuellen Diskurses, an dem Besucher:innen selbst Teil eines gemeinsamen Meinungsbilds werden.
Die drei Leitbegriffe Herz, Hand und Verstand ziehen sich als roter Faden durch die Ausstellung. Sie stehen für Empathie, gemeinsames Handeln und Nachdenken – und prägen sowohl die Gestaltung als auch die Art der Vermittlung. So entstehen Räume, die emotional berühren, zur Aktivität anregen und neue Perspektiven eröffnen.
Am Ende öffnet sich die Ausstellung in das Forum, einen offenen und flexiblen Raum, der als Ort des Austauschs, der Diskussion und der Begegnung fungiert. Hier können Besucher:innen verweilen, ihre Eindrücke teilen oder an Veranstaltungen und Workshops teilnehmen. Das Forum steht damit sinnbildlich für das Ziel der Ausstellung: Demokratie als lebendigen, partizipativen Prozess erfahrbar zu machen.
Team & Projektdetails
AUFTRAGGEBER: Sauerland-Museum Arnsberg
GESTALTUNGSKONZEPT: Irmhild Gumm, Tina Buss, Katharina Weber
ARCHITEKTUR: Tina Buss
AUSSTELLUNGSGRAFIK: Leah Conde, Katharina Weber
INFOGRAFIK: Leah Conde, Klara Lange, Katharina Weber
WERBEGRAFIK: Leah Conde, Katharina Weber
MEDIENSTATIONEN: Katharina Matthies, Leah Conde, Katharina Weber
FLÄCHE: ca. 600 qm
FERTIGSTELLUNG: Oktober 2025
FOTOS: Leah Conde, Irmhild Gumm, Katharina Weber, Alexandra Zander