MIT HERZ, HAND UND VERSTAND – DEMOKRATISCHES LEBEN IM SAUERLAND

Sonderausstellung

Juli 2024 – Oktober 2025
Sauerland-Museum Arnsberg

Ausstellungsgestaltung

Blick in die Ausstellung mit historischen Wahlplakaten an farbigen Ausstellungswänden. Verschiedene Ausstellungsobjekte sind in Vitrinen auf farbigen Sockeln sowie von der Decke hängend platziert.
Weiße Wand im Treppenhaus mit blauer Überschrift 'MIT HERZ, HAND UND VERSTAND', daneben gelbe Infografik mit Wahlplakaten und Wahlergebnissen vergangener Bundestagswahlen.
Heller Ausstellungsraum: An der linken Wand ist ein Bildschirm mit einer Grafik und dem Schriftzug 'DEMOKRATIE' in großen blauen Buchstaben darunter zu sehen. In der Raummitte steht eine Sitzbank. Die Rückwand ist mit einem halbtransparenten Vorhang bedeckt, der bunte geometrische Formen wie Kreise, Dreiecke und Quadrate zeigt. An der rechten Wand befinden sich mehrere Sprechblasen mit Text und kleinen Porträtfotos.

Die Ausstellung »Mit Herz, Hand und Verstand – Demokratisches Leben im Sauerland« zeigt, wie sich das demokratische Leben in der Region in den letzten hundert Jahren verändert hat. Im Mittelpunkt steht nicht die reine Vermittlung historischer Fakten, sondern das aktive Mitdenken, Mitfühlen und Mitgestalten. Demokratie wird dabei in ihrer ganzen Vielschichtigkeit sichtbar, hörbar und greifbar gemacht.

Das Gestaltungskonzept übersetzt diese Entwicklung in Raum, Farbe und Form. Zu Beginn ist der Ausstellungsraum noch reduziert und ruhig, im Verlauf wird er offener, farbiger und vielfältiger. So entsteht eine sichtbare Bewegung »von weiß zu bunt« – ein Sinnbild für den Weg zu mehr Freiheit, Vielfalt und Teilhabe.

Eine Frau steht an einer Wand mit einer Videostation und hält einen Einhandhörer in der Hand. Links davon ist eine Audiostation zur Thema "Politische Entscheidungen regional erleben" Rechts ist eine Plakatwand mit Plakaten zum Volksbegehren "Stop Koop" von 1978.
Blick in die Ausstellung mit einem roten und weißen Seifenkistenwagen auf einem Podest. Weitere Ausstellungsobjekte sind freistehend oder in Vitrinen auf farbigen Sockeln sowie von der Decke hängend platziert. An farbigen Ausstellungswänden hängen historische Wahlplakete.

Zentrale gestalterische Elemente sind modulare Rahmenstrukturen, die an die Bestandswände angedockt sind. Sie gliedern die einzelnen Kapitel und bilden so Zonen, die unterschiedliche Bereiche der Auseinandersetzung ermöglichen.

Sie eröffnen Raum für Information, Interaktion und Austausch. Besucher:innen bewegen sich durch eine räumliche Inszenierung, die sie immer wieder aktiv einbezieht und dazu einlädt, Demokratie als gemeinsames Projekt zu begreifen.

Skulptur einer gekrönten weiblichen Figur, vermutlich die Heilige Apollonia, auf einem runden Podest, im Hintergrund weitere Ausstellungsstücke und Bilder an den Wänden.
Zwei Besucherinnen stehen vor der "Murmelbahn-Station", an der eine Murmel über Schrägen und durch Rohre rollt und so kommunalpolitische Prozesse veranschaulichen soll. Rechts hängt das gelbe Ortsschild von Arnsberg.

In einzelnen Themeninseln werden mithilfe typischer Objekte aus den Lebensbereichen Religion, Freizeit, Kleidung, Wohnen und Medien die Schwerpunktjahre 1925, 1975 und 2025 visualisiert, um ein umfassendes Bild der historischen Entwicklung zu zeichnen.

Ein wichtiger Teil der Ausstellung sind die interaktiven und partizipativen Formate. Eine Stempelrallye vermittelt besonders Familien auf spielerische Weise, wie Demokratie im Alltag funktioniert. Eine große Murmelbahn veranschaulicht die Wege und Umwege der kommunalen Neugliederung und macht politische Prozesse greifbar.

Blick in die Ausstellung mit zahlreichen Ausstellungsobjekten, die freistehend oder in Vitrinen auf verschiedenfarbigen Sockeln sowie von der Decke hängend platziert sind. Die rechte Wand ist mit farbigen, sich überlappenden Halbkreisen bemalt. Weitere Objekte hängen an oder stehen vor der Wand.
Eine Abstimmungsstation mit der blauen Überschrift 'WAS BEWEGT DAS SAUERLAND?'. Darunter stehen fünf farbige Säulen, über jeder Säule steht ein Begriff in blauer Schrift: 'BEVÖLKERUNGSSCHUTZ', 'WINDKRAFT', 'DIGITALISIERUNG', 'MIGRATION' und 'TEILHABE AN KOMMUNALPOLITIK'.

In der Station »Handtaschen als Zeitzeuginnen« können Besucher:innen Objekte aus verschiedenen Jahrzehnten entdecken. Durch das Scannen von Barcodes erfahren sie mehr über persönliche Geschichten und die Veränderungen von Lebensstilen im Laufe der Zeit.

Analoge und digitale Abstimmstationen greifen das Prinzip demokratischer Meinungsbildung auf und machen die Ausstellung zu einem Ort des aktuellen Diskurses, an dem Besucher:innen selbst Teil eines gemeinsamen Meinungsbilds werden.

Grüne Ausstellungswand mit verschiedenen Exponaten aus dem Bereich Mode. Links an der weißen Wand steht in großen blauen Buchstaben der Schriftzug 'LEBEN MIT DER DEMOKRATIE'.
Runder Sitzbereich mit bunten, runden Hockern und farbigen Stangen, umgeben von weißen Vorhängen in einem Ausstellungsraum.

Die drei Leitbegriffe Herz, Hand und Verstand ziehen sich als roter Faden durch die Ausstellung. Sie stehen für Empathie, gemeinsames Handeln und Nachdenken – und prägen sowohl die Gestaltung als auch die Art der Vermittlung. So entstehen Räume, die emotional berühren, zur Aktivität anregen und neue Perspektiven eröffnen.

Am Ende öffnet sich die Ausstellung in das Forum, einen offenen und flexiblen Raum, der als Ort des Austauschs, der Diskussion und der Begegnung fungiert. Hier können Besucher:innen verweilen, ihre Eindrücke teilen oder an Veranstaltungen und Workshops teilnehmen. Das Forum steht damit sinnbildlich für das Ziel der Ausstellung: Demokratie als lebendigen, partizipativen Prozess erfahrbar zu machen.

Team & Projektdetails

AUFTRAGGEBER: Sauerland-Museum Arnsberg
GESTALTUNGSKONZEPT: Irmhild Gumm, Tina Buss, Katharina Weber
ARCHITEKTUR: Tina Buss
AUSSTELLUNGSGRAFIK: Leah Conde, Katharina Weber
INFOGRAFIK: Leah Conde, Klara Lange, Katharina Weber
WERBEGRAFIK: Leah Conde, Katharina Weber
MEDIENSTATIONEN: Katharina Matthies, Leah Conde, Katharina Weber
FLÄCHE: ca. 600 qm
FERTIGSTELLUNG: Oktober 2025
FOTOS: Leah Conde, Irmhild Gumm, Katharina Weber, Alexandra Zander

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