Ausstellungsgestaltung
mit Janno Himpel
»Ist die Wende zu Ende?« ist eine interaktive Wanderausstellung, die sich als eine lebendige Erinnerungswerkstatt versteht. Sie wurde von März bis September 2024 an sechs verschiedenen Orten in Thüringen, Sachsen und Brandenburg gezeigt. Parallel dazu lief im Deutschen Hygiene-Museum in Dresden die Sonderausstellung »VEB Museum: Das Deutsche Hygiene-Museum in der DDR«. Dort gestaltet »Ist die Wende zu Ende?« den Epilog-Raum. Ein zentraler Bestandteil dieser Präsentation sind die Stimmen der Besucher:innen der Erinnerungswerkstatt.
Die Ausstellung lädt dazu ein, über die Wende- und Nachwendezeit ins Gespräch zu kommen und zu reflektieren, wie diese Zeit noch heute nachwirkt. Im Außenbereich wurde ein von ConstructLab gebauter Kiosk aufgestellt, an dem die Performer:innen Anna Stiede und Hans Narva die Besucher:innen zu Suppe und Gesprächen einluden.
Im Zentrum der Ausstellung stehen Auszüge aus Interviews, in denen Menschen ihre persönlichen Erfahrungen mit der Wende schildern. Modulare, farblich unterschiedliche Aufsteller rücken markante Zitate aus den Interviews in den Fokus. In gemütlichen Sitznischen können die Besucher:innen diese Interviews über Kopfhörer anhören und sich auf die Geschichten der Menschen einlassen. So fügt sich die Ausstellung in jeweils örtlich sehr unterschiedliche Gegebenheiten ein.
Die Ausstellung versteht sich als offenes, partizipatives Projekt, das nicht nur einen Raum für den Austausch über die Wendezeit schafft, sondern auch zivilgesellschaftliche Strukturen stärkt. Sie stellt den Versuch da, nicht nur einen Treffpunkt zu schaffen, sondern auch einen Ort der Vernetzung, an dem die Besucher:innen mit lokalen Initiativen und demokratischen Bewegungen in Kontakt kommen konnten. So entsteht ein lebendiger Austausch, der über die Projektzeit hinaus Wirkung zeigen möchte.
»Ist die Wende zu Ende?« lebt vor allem durch die Beteiligung der Besucher:innen. Postkarten liegen aus, auf denen die Menschen ihre eigenen Gedanken zu Themen wie Hoffnungen, Enttäuschungen oder erlebten Veränderungen teilen können. Diese Beiträge werden gesammelt und fließen in die Wanderausstellung sowie in die Sonderausstellung im Hygiene-Museum Dresden ein.
Eine Plakatreihe macht sie zudem im öffentlichen Raum präsent.
AUFTRAGGEBER: Technische Universität Berlin, Zentrum für Antisemitismusforschung
GESTALTUNGSKONZEPT: Julia Schnegg in Kooperation mit Janno Himpel
AUSSTELLUNGSBAU: Janno Himpel
AUSSTELLUNGS- & WERBEGRAFIK: Julia Schnegg, Katharina Matthies
AUDIOSTATIONEN: Katharina Matthies
FLÄCHE: ca. 90 qm
FERTIGSTELLUNG: März 2024
FOTOS: Konrad Behr
Matthies Weber & Schnegg
c/o GH28
Große Hamburger Str. 28
10115 Berlin
Tel: 030 55 95 71 60
E-Mail: zentrale@matthies-weber-schnegg.com