Ausstellungsgrafik, Infografiken & Screendesign
Die neue Sonderausstellung im Deutschen Hygiene-Museum Dresden »LUFT. EINE FÜR ALLE« nimmt die Veränderungen der Luft zum Anlass, sich neben ihren physikalischen Eigenschaften auch mit ihren sozialen Auswirkungen zu beschäftigen – sowohl auf lokaler als auch auf globaler Ebene. Gemeinsam mit Tina Buß und Irmhild Gumm von »Wir von Kebnekaise« durften wir dieses spannende Thema mitgestalten. Das gestalterische Vorkonzept stammt von Janek Müller. Neben der gemeinsamen konzeptionellen Entwurfsarbeit waren wir für die Entwicklung der Ausstellungsgrafik, das Screendesign sowie die Gestaltung zahlreicher, teils interaktiver Sondergrafiken verantwortlich.
Der Ausstellungsrundgang beginnt mit einem Luftarchiv, das persönliche Lüfte und Luftwahrnehmungen zusammenführt. Die von Menschen aller Altersklassen in Gläsern gesammelte Luft ist in elf Kategorien geordnet. Erinnerungen an beispielsweise »schnelle«, »grenzwertige« oder »glückliche« Luft sind im Archiv und in einem zugehörigen Findbuch dokumentiert.
Die Ausstellung erstreckt sich vom Eingangsbereich über die drei großen Räume des Sonderausstellungsbereichs. Zahlreiche Kunstwerke sind in die Ausstellung integriert.
In dem Bereich »Unsichtbar – Luft als Verbindung« fangen Nebelfänger, mit deren Hilfe in niederschlagsarmen Orten Wasser aus der Luft gefiltert wird, Projektionen zu Luftbewegungen und Luftphänomene für die Besucher:innen ein.
Die von uns gestaltete Typografie der A- und B-Texte scheint durch »Luftbewegungen« auf den Flächen zu schweben. Die wichtigsten Inhalte der Ausstellung werden in deutscher, englischer und einfacher Sprache vermittelt. Um Barrierefreiheit und Inklusion zu gewährleisten, wurde eine grafische Gestaltung entwickelt, die trotz Leichtigkeit und Transparenz durch kontrastreiche und reduzierte Typografie gut lesbar bleibt.
Aus dem Bestreben, möglichst viele Elemente der Ausstellung nachhaltig zu gestalten, wurden Bestandteile der vorherigen Ausstellung wiederverwendet. Die Objekttexte bestehen aus gefaltetem Karton, und bei Repliken wurde auf die Folierung mit Schutzkaschur verzichtet.
Im Bereich »Vermessen – Luft unter Kontrolle« thematisiert ein riesiger Klimaanlagenrohr-Knoten den Versuch, die Luft unter Kontrolle zu bringen. Fragen wie »Wen schließen regulierte Luftzonen ein, wen schließen sie aus?« und »Wer entscheidet, was gute oder schlechte Luft ist?« werden aufgeworfen. Die Installation dient zugleich als Träger für Vitrinen, Medien und Hands-on-Stationen. An einer interaktiven Station können beispielsweise Besucher:innen spielerisch komplexe Inhalte zur Zunahme von Klimaanlagen in verschiedenen Ländern und Regionen erkunden.
Ein weiterer Zugang zu komplexen Inhalten ist die Vitrine »Staubfänger«. Ähnlich einem Schmetterlingskasten werden hier feine, verschmutzte Luftfilter aus Luftmessstationen der Region mit Ereignissen verknüpft, bei denen die Feinstaubwerte erhöht waren. So wird unter anderem die Überschreitung des Grenzwerts an Silvester sichtbar gemacht, was zum Nachdenken über die Feinstaubbelastung in Städten anregt.
Wie die Hohe See oder die Antarktis ist auch die Erdatmosphäre keiner Regierung unterstellt: Sie gilt als globales Gemeingut. Dies erschwert verbindliche Regelungen zu ihrem Schutz und ihrer Nutzung. Der letzte Raum, »Streitbar – Luft als Gemeingut«, erinnert an einen Konferenztisch. Hier sind die Besucher:innen eingeladen, über globale Umweltfragen zu diskutieren, die mit dem Zustand der Luft zusammenhängen. Mit einem »Emissions-Memory« werden abstrakte Größenordnungen von CO₂-Emissionen greifbar. Zudem können die Teilnehmer:innen bei der »Konferenz der Lüfte« in zwei Gruppen spielerisch über die Zukunft verhandeln und ihre Entscheidungen in einer gemeinsamen Abschlusserklärung festhalten.
Die Ausstellung »LUFT. Eine für Alle« eröffnet viele Perspektiven und regt zum Nachdenken über unseren Umgang mit der Luft an.
AUFTRAGGEBER: Wir von Kebnekaise
AUSSTELLUNGSGRAFIK: Katharina Matthies, Katharina Weber, Anna Busdiecker
SONDERGRAFIK: Katharina Weber, Klara Lange, Paula Teichmann
SCREENDESIGN: Katharina Matthies, Paula Teichmann
FLÄCHE: 840 qm
FERTIGSTELLUNG: November 2024
FOTOS: Isabel Noack, David Brandt, Katharina Weber
Matthies Weber & Schnegg
c/o GH28
Große Hamburger Str. 28
10115 Berlin
Tel: 030 55 95 71 60
E-Mail: zentrale@matthies-weber-schnegg.com